Ja es ist klar, dass Stakeholder-Management komplexer und aufwändiger, schwerer messbar und außerdem weniger verbreitet ist als der klassische Shareholder-Ansatz. Umgekehrt ist es aber realitätsnäher, bildet den Wertschöpfungsprozess besser ab und macht eine Organisation dadurch langfristig erfolgreicher.
Eine Stakeholder-Orientierung entsteht nicht von allein. Viele Unternehmen haben das schon selbst erfahren müssen, wie beispielsweise durch Greenpeace-Aktionen oder Kampagnen gegen Kinderarbeit. Solche Ereignisse, auch Wake-up-Calls genannt, kosten nicht nur kurzfristig viel Geld, sie bescheren dem Unternehmen häufig auch einen langfristigen Imageschaden.
Nachhaltigkeit kann durchaus als ein erfolgsförderndes Konzept eines Unternehmung verstanden werden. Ein anderer Grund für eine stärkere Stakeholder-Orientierung ist oft der allgemeine äußere Druck. So hat beispielsweise die Deregulierung und Liberalisierung auf den Telekommunikationsmärkten den alten, trägen Staatsunternehmen einen Schub in Richtung Kundenorientierung verpasst. Es gibt aber auch Firmen, bei denen die Stakeholder-Ausrichtung aufgrund ihrer traditionellen Kernwerte stark ausgeprägt ist. Das ist vor allem in inhabergeführten Familienunternehmen der Fall. Hier weiß man oft sehr genau, wer zum Erfolg der Firma beiträgt.